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Die Zukunft beginnt heute

Liebe Leserinnen und Leser, auch diese Corona-Krisenzeiten werden in absehbarer Zeit vorüber sein. Wer diese Krise überlebt, wird stärker aus ihr hervorgehen als zuvor. Wir von der „Lyra“ haben nicht vor, unseren Chor oder den Chorgesang aufzugeben. Ganz im Gegenteil. Aktuell sind wir in enger interner Abstimmung via Discord. Mein Sohn Peter ist als 13jähriger(!) Sänger der IT-Techniker in unserem Chor und hat uns den entsprechenden Server eingerichtet. Wir legen Wert darauf, dass unsere Sänger – egal welchen Alters – ihre Stärken einbringen können. So legten wir die Grundlage dafür, dass wir 2023 unser 100jähriges Jubiläum feiern können. Jawohl, Sie haben richtig gelesen, WIR WOLLEN FEIERN! Und wir werden es! Doch bevor ich weiter über unseren Chor berichte, möchte ich mich Ihnen kurz vorstellen: Ich heiße Ingo Kuntermann und wohne seit 1994 in Schriesheim. Sicherlich kennen mich nicht wenige noch von meiner politischen Tätigkeit hier in Schriesheim. Aber keine Angst, hier wird jetzt nicht politisiert. Und wenn doch, dann nur in gereimter Form zur Musik. Zur „Lyra“ kam ich 2004 durch Zufall. Mit meiner Frau Stephanie (die Sie als Journalistin kennen) und meiner verstorbenen Schwiegermutter (Gabriele Haupt) war ich auf einer Familienfeier eingeladen. Da wurde ich vom immer noch aktiven Sänger der „Lyra“, Siegfried Keller angesprochen, ob ich nicht mitsingen wolle. „ICH und Singen?“ dachte ich laut und schüttelte dabei nachdenklich den Kopf. In der Schule wurde mir immer bescheinigt, dass ich gewisse Dinge einfach nicht könnte: Mich durch Malen, Schreiben und Singen auszudrücken. Das meinten die ganz im Ernst. Aber ich lenke ab; Ich weiß wirklich nicht mehr, warum ich die Einladung überhaupt annahm. Zu meiner Frau meinte ich damals sarkastisch: „Na ja, das wird sicherlich ein kurzes Vergnügen. Ich mache den Mund auf, dann sagen die, sei bloß ruhig und dann kann ich ja wieder nach Hause gehen.“ Nun ja, das Vergnügen dauert jetzt 17 Jahre. Meine Großmutter war immer der Ansicht, dass „ein richtiger Mann“ Singen können muss. Da mein Großvater und mein Vater nicht sangen, war das wohl ein ganz primitiver Versuch von ihr, den eigenen Willen bei der nächsten Generation durchzusetzen. Hat ja auch irgendwie geklappt. Aber ich finde, Sie hat recht. Singen kann sicherlich nicht jeder. Aber viel mehr könnten es, würden sie „die Arschbacken zusammenpetzen“, und es versuchen. Im Grunde genommen sind wir Sänger in der Tradition der mittelalterlichen Troubadoure. Wir sind kulturelle Botschafter, zum einen durch das Singen unserer eigenen Lieder, aber auch die anderer Länder, zu allen Zeiten. Wir sind in der Tradition zu Hause, aber auch in den Liedtexten von Rock und Pop unserer Zeit. Wir Sänger können (nicht nur zum Muttertag) unserer Liebsten ein Ständchen bringen. „Alexa“ muss das nicht für uns übernehmen. Bis nächste Woche, Euer Ingo

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