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Die Dämmerung fällt – Teil 1

Zum Volkstrauertag haben die Schriesheimer Männergesangvereine ab und zu das Lied Die Dämmerung fällt angestimmt.

  1. Strophe: Die Dämmerung fällt, wir sind müde vom Traben; Die Straßen sie haben der Steine gar viel, laßt sie für heute allein.
  2. Strophe: Es ist uns bestimmt, mit brennenden Füßen, die Unrast zu büßen, die tags uns ergriff, bald Kameraden ist Ruh.
  3. Strophe: Wer weiß, wo der Wind uns morgen schon hinweht, wo keiner mehr mitgeht, der Bruder uns ist, bald sind wir alle allein.

Das Lied wird allgemein sehr piano gesungen, durch die starke Betonung der einzelnen Silben entsteht ein feierlicher Marschier Rhythmus. Ein K. A. Christel soll in der Zeit von 1930-33 dieses Lied geschrieben haben. Die Sprache des Liedes könnte auf ein Soldatenlied hindeuten oder auf die Bündische Jugend bzw. Wandervogel. Irgendwie war mir nie so recht wohl, beim Singen dieses Liedes. Die Sprache könnte nationalsozialistisch sein, musste es aber nicht zwangsläufig sein. Da wollte ich mehr über den Autor wissen und fing an zu recherchieren.

Unter K. A. Christel gibt Tante Google relativ wenig Auskunft, aber Wikipedia wird da schon ausführlicher. Ein ALBERT CHRISTEL wird 1907 in Metz geboren und starb 1977 durch Selbstmord in Frankfurt/Main. Im Bundesarchiv gibt es einen Nachlass, der ihn als Chemiker, Schriftsteller und Komponisten ausweist. Bingo, dachte ich mir. Natürlich ist das aktuell kein 100%iger Beweis, dass Albert und K.A. Christel ein und derselbe sind, aber da das Lied „Die Dämmerung fällt“ dem Liederheft „Die Mundorgel“ der Bündischen Jugend/Wandervogel zugeordnet wird, müssen wir untersuchen, ob der Schriftsteller und Komponist Albert Christel etwas mit der Bündischen Jugend zu tun hatte. Albert Christel wuchs als Sohn eines Thüringer Arztes und einer Deutsch-Lothringerin in Metz auf (damals Teil des Deutschen Reiches). Nach seinem Abitur 1925 in Thüringen wurde Albert Christel Teil der Deutschen Jugendbewegung, genauer gesagt, der Deutschen Freischar. BINGO! Nächste Woche geht’s weiter.

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