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Die Ansprache zur Kandidatur auf der Jahreshauptversammlung

Liebe Sänger, liebe Mitglieder (m/w) der Lyra,… nächste Woche muss ich leider zur Zeit der Jahreshauptversammlung geschäftlich verreisen… D.h. ich kann selbst nicht am 05.05.2022 da sein. Daher muss ich schriftlich das darlegen (und Martin Diehl wird es vortragen – vielen Dank dafür!), was ich gerne ansonsten persönlich gemacht hätte.

Ich denke, wir freuen uns alle, dass die Gesangsstunden wieder beginnen und dass wir mit der Jahreshauptversammlung auch wieder wählen dürfen und ja unser 100-Jähriges am 08./09.07.2023 ansteht, für das wir viel arbeiten werden müssen. Es ist sehr schön, dass wir Peter Kraft als 1. Vorsitzenden wiederwählen werden. Und Franz Weber hat unser aller Dank für sein jahrelanges, unermüdliches Engagement als 2. Vorsitzender mehr als nur verdient. Ich denke, bei alledem spreche ich uns allen aus dem Herzen.

Es hat in den Monaten vorher schon einige Vorbesprechungen gegeben und da habe ich schon gesagt, dass ich gerne für den Posten des 2. Vorsitzenden kandidiere. Diese Kandidatur gebe ich hiermit öffentlich bekannt. Ich bin jetzt 53 Jahre alt, selbständiger Headhunter …, verheiratet, 2 Kinder…, mein Sohn Peter singt seit 2 Jahren ebenfalls bei der Lyra, nunmehr im 1. Bass… Ich selbst bin im Oktober 2022 insg. 18 Jahre bei der Lyra. Immer im 2. Bass.

Viele verfolgen ja meine Lyra-Artikel im Schriesheimer Amtsblatt und auf der Website der Lyra. Das hat im Herbst 2021 begonnen. Ich habe da einfach meinem Impuls nachgegeben, nämlich mir selbst Fragen zu stellen. Warum singe ich, warum singen wir. Was hat das alles mit uns zu tun? Sind Männergesangsvereine per se ein Auslaufmodell (wie viele denken und andere hoffen) oder sind wir nicht eher Kulturträger, und wenn ja, was an Kultur tragen wir wohin und warum. Und welche Kultur importieren wir und verbreiten wir damit gerne und liebevoll weiter?

Wir singen bei der Lyra auch auf Englisch, italienisch, spanisch, französisch, kisuaheli und russisch (und ab und an auch ein wenig latein). Ich stellte im Verlauf meiner Recherchen fest, dass es zu jedem(!) Lied etwas zu sagen gibt. Sogar zu „Aus der Traube in die Tonne“. Ihr dürft gespannt sein. Zur Melodie, zur Dichtung, zum Komponisten, zum Dichter selbst, zu den gesellschaftlichen und historischen Umständen der jeweiligen Zeit und unseren Bezügen dazu. Und dass das alles viel größer ist als gedacht. Und das ist gut so.

Wir werden nur dann neue Leute überzeugen können, bei uns mit zu machen, wenn wir selbst unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Wir brauchen nicht zu übertreiben oder irgendetwas neu zu erfinden. Das, was jede/r selbst recherchieren könnte, reicht völlig aus. Da möchte ich gerne weiter machen. Aber dieses Mal mit einem Mandat. Mir ist auch klar, dass im Fall der Wahl noch andere Aufgaben auf mich zukommen werden. In der Tat braucht die Lyra einen neuen 2. Vorsitzenden aus gesundheitlichen Gründen. Die Lyra braucht aber nicht notwendigerweise mich. Ich bin mir sicher, dass auch jemand anderer für dieses Amt gefunden worden wäre. Aber vielleicht brauche ich die Lyra.

Es ist halt nicht nur eine Gesangsstunde. Es ist für mich ein Treffen mit Freunden. Mit guten Freunden. Es wird viel „gebabbelt“, aber doch auch mal tiefergehend gesprochen, sich auch mal geöffnet. Das finde ich immer schön. Ich möchte gerne dafür arbeiten, dass wir das alles uns erhalten können. Und ich glaube auch, dass uns der „Franke Doktor“ einen Schub geben wird, das Gefühl, zu Hause zu sein. Unter Freunden, unter uns.

Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, Euch dies durch Martin anzuhören. Vielen Dank für Eure Stimme.

Liebe Grüße, Euer Ingo

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