Zum Inhalt springen

Deutsches Volkslied – deutsche Floskeln – Teil 3

body of water between green leaf trees

Der ist über`n Jordan, Über den Jordan gehen
Das gelobte Land ist eine Gabe Gottes an seine Kinder. Nach dem Tod des Moses (Stichwort: die Zehn Gebote) spricht Gott zu Josua: „Mein Knecht Mose ist gestorben; so mach dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, gegeben habe.“ ( AT, Josua, 1,1) Und auch andere Bibelstellen beschäftigten sich damit, wer wann warum  und wie den Fluß Jordan überschreitet. Nach dem Marsch durch die lebensfeindliche Wüste wohnt dem Überschreiten des Jordan eine hohe Symbolkraft inne, weil jenseits des Flusses eine neue Heimat wartet.

Keinen Finger für einen krumm machen
Aktueller denn je. Das sind Verbündete, die nicht bereit sind, militärisch einzugreifen und sinnbildlich den Finger am Abzug einer Waffe nicht krümmen.

Verballhornung
Johann Ballhorn, Buchdrucker in Lübeck im 16. Jahrhundert, gab eine ABC-Fibel heraus, in  welcher er auf einem Holzschnitt dem in den Fibeln althergebrachten Hahne die Sporen abgenommen und 2 Eier beigelegt hatte; darunter setzte er: Verbessert  durch Joh. B. Daher bedeute ballhornen (ballhornisiren) dasselbe wie  „verschlechtern, indem man es ungeschickt verbessert.“

Alles in Butter
Mit „Alles in Butter“ ist gemeint, alles ist sicher, da zerbrechliche Gegenstände z.B. Porzellan in Fässer mit flüssiger Butter gesteckt wurden, damit sie nach Verhärtung transportiert werde konnten und geschützt waren.

Zur Strecke bringen
Wenn Jäger das erlegte Wild an einer Sammelstelle ablegen.

Das ist Schnee von Gestern
Ursprünglich lautete die Redewendung „Schnee vom vergangenen Jahr“ und stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. Der frz. Dichter Francois Villon hat den Ausdruck geprägt. Er ist Teil seiner Ballade „Mais ou sont les neiges dántan?“  „Aber wo ist der Schnee von gestern?“  Villon nutzt die Redewendung als Refrain und verweist damit auf Vergangenes wie historische Ereignisse und Personen und längst vergangene Schönheit.

Schwein gehabt
Der schlechteste Schütze bekommt ein Schwein. Das läßt sich leicht erklären. Bei Schützenfesten (auch zum Mathaisemarkt?) gab es früher schöne Preise für den Sieger. Der Zweite und Dritte bekamen auch noch tolle Preise, Geldpreise zum Beispiel. Aber derjenige, der der schlechteste Schütze war, bekam auch etwas, nämlich ein Ferkel. Und weil man, obwohl man der Schlechteste war und nichts getroffen hatte, doch etwas bekam, hatte man ja unverdientes Glück gehabt. Das hat man einander dann immer wieder gesagt: „Du, der hat aber Schwein gehabt“ und hat darüber eigentlich nur gelacht und  gespottet . Aber im Lauf der Zeit hat sich das verselbständigt und man sagte: „ Ja klar, ich hab Schwein gehabt“. 

Ich glaub, es hackt
Stammt aus der militärischen  Seefahrt, wenn der Regen laut hackend aufs Schiffdeck prasselt und man keinen nach draußen schickt, so lange es nicht wirklich wichtig ist.

Die sind getürmt
Im Mittelalter, wenn eine (Strahlen) Burg erobert wurde, sind die Burgbewohner nach oben in den Turm geflüchtet und hatten die Holztreppen hinter sich zerstört.

Pech gehabt
Wenn Angreifer einer (Strahlen) Burg von den Verteidigern von den Burgmauern mit heißem Pech begossen wurden.

Teilen macht Spaß