Zum Inhalt springen

An die Generation Ü30 – Teil 1

green leaves

Bei der Generation Ü30 dürfte sich dieser Werbespruch tief ins Gedächtnis gebrannt haben, “Raider heißt jetzt Twix – sonst ändert sich nix”. Was für ein bescheuerter Spruch. Die Erde dreht sich doch! Noch nie was von Galileo gehört? Niemand steigt jemals in denselben Fluss. So völlig jenseits des Lebensgefühls. In der heutigen Gesellschaft beginnt mit 30 Jahren die Hochleistungsphase, die Zeit der “Kompression”. Wir wenden alles an, was wir bisher gelernt haben. Führen Teams, leiten Abteilungen, Bereiche, Firmen, bauen eigene (Handwerks-)Betriebe auf. Erreichen Positionen in Beamtenschaft. Beginnen, jetzt anderen die Welt zu erklären.

Dennoch setzt In der Generation Ü30 die große Panik ein. Wird das alles auch klappen? Werde ich mich bewähren? Wird mich nicht jemand demontieren? Was kommt zuerst? Haben wir noch Zeit oder ist der Zug schon abgefahren? Karriere oder Partnerschaft, Kinder oder jederzeit Urlaub und Party, Stadt oder Land, Engagement oder „Couch Potato“, Verantwortung übernehmen oder wie Peter Pan sich noch mit 40, 50 viel zu jung dafür fühlen? Sind andere schon weiter und ich bin weit hinter dem Feld? Nicht nur die Frauen haben ganz andere Probleme: Vor lauter Arbeitsalltag funktioniert die Partnersuche nicht mehr so fluffig wie früher und beschränkt sich entweder auf Dauersuche und Tinder-Hatz oder auf Resignation und Daheimbleiben.

Was zeichnet die Generation Ü30 also aus? Sind sie tatsächlich latent „beziehungsunfähig“, egozentrisch, wählerisch, überfordert von Möglichkeiten? So eine gewaltige Kraft hat die Liebe eben. So viel Auswahl und doch niemand da. Ja, die Frauen kennen das. Die Männer müssen es erst noch lernen. Sind das „Problem“ wir selbst? Sind wir die Generation beziehungsunfähig und verantwortungsscheu? Wollen und können uns nicht binden? Dazu kommt noch: Jetzt müssen Männer auch noch reden können. Früher reichte es aus, ein „Macker“ zu sein. Stark aber schweigsam. Eben kein Kuschelbär, aber verlässlich.

Wie jetzt mit dem Gefühl umgehen und daraus eine Perspektive entwickeln und noch Kommunikation? DAS sind doch die Themen, woraus neue Songs entstehen könnten. Männer auf der Suche nach sich selbst und ihren Gefühlen. Noch die Generation unserer Eltern hatte einen Beruf und ein Leben. Es gab eine Trennung von beidem. Diesen Anspruch hatten die sich erkämpft. Warum nicht wir auch? Nach der Arbeit pflegten sie ihr Privatleben. „Lass Dich nicht lumpen, hoch den Humpen!“ Warum wir nicht? Um 16 Uhr zu Hause und dann ab in den Wingert und abends in den Verein. Und wenn es einem so richtig bewusst wird, dass wir nur noch für die Arbeit leben, bekommen wir massive Selbstwertprobleme. Die Lösung?
Nächste Woche gehts weiter.

Teilen macht Spaß