Zum Inhalt springen

An die Generation Ü30 – Teil 2

assorted vegetables on brown wooden table

Die Lösung? Keine Ahnung. Ich habe etwas gegen Ideen, die nach Perfektion streben. Die ideale Liebe/Partnerschaft/Karriere/Zukunft a la Heidi Klum. „Ein bisschen mehr flirty und edgy“ – das ist alles so eindimensional. Dazu kommt die ständige Suche nach dem noch Besseren, denn wir wechseln heute viel schneller den Job/die Partnerin als noch unsere Eltern oder Großeltern.

Nichts gegen Veränderung, aber diese panische Suche nach dem möglichst Besseren treibt uns von genau dem Besten weg. Die Erwartungen an das Leben sind unmenschlich hoch. Leistung statt Lust. HochzeiterInnen, die 2-3 Jahre das Ereignis vorausplanen und weiße Tauben steigen lassen und bei einem kleinen Fleck auf den Servietten einen Schreikrampf bekommen, werden i.d.R. nach 2-5 Jahren wieder gescheiden. Denn: Die gegenseitigen Ansprüche können nie befriedigt werden. Und werden es auch nicht. Und auch das ist das Problem: Partnerschaft auf Augenhöhe – was heißt das eigentlich? Vor zwanzig Jahren war das auch cool, dass du ewig Single bist. Aber heute wünschen sich alle eine stabile, glückliche Familie, auch Frauen, aber nur mit einem, der auch mitzieht und mitmacht.

Noch ein Problem: Manche glauben, sie werden glücklich durch einen Partner. Das ist falsch. Wenn ich mir das Leben nicht super gemacht habe und mit mir selbst glücklich bin, dann werde ich auch den Partner/die Partnerin nicht glücklich machen. Dort setzt es auch manchmal an. Regel Nummer eins: Ich muss mich selbst lieben lernen. Mich, mein inneres Selbst, so wie ich bin, aussehe, mich gebe, rede, spreche, mich bewege, vielleicht sogar singe oder singen möchte. Der gesellschaftliche Drang nach Selbstoptimierung im „Fitty“, beim Autohändler, Immobilienmakler, durch neuste folglich immer teure elektronische Gadgets, durch Diäten (Apfel, Birne, Fleisch, vegan, low Carb, no Carb, ein Käseeckchen sonst nur Wasser …), durch Schulungen aller Art (bester Verkäufer, bester Was-auch-immer, Frauenaufreißen richtig gemacht, wer bringt mehr …) „bringt“ mich nur von mir weg. Ganz weit. Es bleibt nur Ödnis. Geistig. Seelisch. Moralisch. Individuel. Das ICH und seine Besitztümer, meine Seele und meine große gähnende Leere. Alles Themen, die nach neuen Songs schreien. Nach Menschen, die ihre Gefühle in der Musik ausdrücken. Wann werden wir Euch (zu-)hören?

Teilen macht Spaß