100 Jahre Lyra sind rum. Einfach so. Die Halle ist wieder komplett aufgeräumt. Alles sieht so aus, als ob es diese Feier nie gegeben hätte. Nur in der Küche stapeln sich noch ein paar Blumengläser, die WG muss noch einige Kartons Wein zurücknehmen, in meinem Kofferraum transportiere ich noch ein paar Bilder aus der Ausstellung nach Hause. Das war es. Und dennoch bleibt die Erinnerung an eine total geile Zeit. Ich denke die Ehefrauen der Vorstandsmitglieder freuen sich, dass es nicht mehr heißt: „Mittwochs Abend Lyra-Vorstand, donnerstags Abend Doppelsingstunden, freitags oder montags noch Zusatztreffen.“ Niemand, der selbst so eine Feier je organisiert hat, weiß, wie viel unbezahlte Arbeits(stunden) darin stecken. Es ist richtig, bereits vor dem Ausscheiden Peter Krafts aus seinem Vorsitzenden-Amt hat die heutige „Vorstands-Combo“ die Adventsfeier 2022 organisiert und dann die erste Wiederteilnahme der Lyra am Mathaisemarkt-Umzug seit 2018. Aber dieses 100-jährige Jubiläum war eine echte Feuertaufe für eine Vorstandschaft, die zu diesem Zeitpunkt gerade mal 5(!) Monate(!) im Amt war und alles, wirklich alles von Grund auf neu organisiert und aufgestellt hat, ja musste! Die früheren Vorsitzenden waren alle schon jahrelang im Amt, bevor sie das 75. oder 90. Jubiläum organisierten.
Sie sehen, dass also in der Lyra eine ganz schöne Power vorhanden ist, die Dinge schnell richtig zu machen. Ganz unabhängig vom Verhalten des Vorstands hat es mich persönlich unglaublich stolz gemacht und sehr berührt, wie viele Mitglieder gespendet und tatkräftig die Ärmel hochgekrempelt haben. So mancher hat noch Freunde zusätzlich organisiert. Wir waren eine Spitzentruppe, es herrschte eine unglaublich positive Stimmung, und ein wahres und umfassendes Engagement wurde hier bereitgestellt. Es sind ja nicht nur schwere Dinge zu schleppen, sondern auch tausend Kleinigkeiten zu dekorieren, auf die Tische zu stellen, in der Küche vorzubereiten, anzurichten, auszugeben, zu kassieren, zu bedienen. Dienstleistung zu erbringen!
Ja, da haben wir alle gesehen und sehen dürfen, was die viel gescholtenen treuen „Vereinsmeier“ leisten, damit wirklich eine tolle Show und eine tolle Atmosphäre entstehen kann. Wo wären wir ohne sie? Und das ist keine rhetorische Frage. Wir hätten weder eine schöne Veranstaltung, noch hätten wir jemanden gehabt, über den in den überregionalen Medien oder im Kabarett so reichlich und zu Unrecht gespottet wird. Nein, diese Leute sind das Salz dieser Erde, ohne sie geht nichts in Stadt und Land. Das muss mal gesagt werden! Ohne sie gibt es keine Gesellschaft, kein Angebot an Kultur, kein gar nichts. Deshalb wird auch nicht geklatscht, sondern die Helferinnen und Helfer werden am 29.07. zum Grillfest der Lyra eingeladen. Und eingeladen heißt eingeladen. Nächste Woche gehts weiter.
https://2023.schriese.de/bilderserie/100-jaehriges-jubilaeum-des-maennergesangvereins-lyra-1923-ev