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400×100 – Teil 6

photo of man sitting on a cave

Die genetischen Untersuchungen im Umkreis der Lichtensteinhöhle bei Osterode im Harz haben ergeben, dass Nachkommen der damaligen Bewohner auch nach 3.000-3.500 Jahren heute noch in der Region wohnen. Also gehen wahrscheinlich nicht nur alle Badner, Schweizer und Württemberger auf die Menschen in der Hohlefels-Höhle im Schwäbischen zurück. Möglicherweise viel mehr Leute, auch aus Bayern, Norditalien, Slowenien usw. Badner und Württemberger sind also weitaus länger und intensiver miteinander verwandt als gedacht. Tja, das mag jetzt den Kurpfälzern (von denen ja aus Schriesheim richtig viele von nach 1648 eingewanderten Schweizern abstammen) so nicht so leb sein, aber so ist es halt. Was sich liebt, das neckt sich. Und die Einwohner der Hohlefels-Höhle sind wahrscheinlich auch mit den Bewohnern der Höhlen in Nordspanien, der Auvergne und des tschechischen Böhmerwalds verwandt. Wie schon erwähnt, vor 40.000 Jahren gab es gerade mal 3.300 Menschen in Mitteleuropa. Also sind nicht nur Sänger der Hohlefels-Höhle von vor 40.000 Jahren, vor 400 x 100 Jahrhunderten unsere direkten Vorfahren. 

Wir sind innerhalb Europas möglicherweise ebenfalls viel näher miteinander verwandt als bekannt. Daher bietet es sich wirklich an, dass wir Lyraner in den Sprachen unserer Nachbarn singen und diese in unserer deutschen Sprache. In den Weltkriegen kämpften nicht WIR gegen ANDERE, sondern WIR kämpften immer nur gegen UNS selbst. Es ist die Zeit, das endlich zu erkennen. Erkenntnis verbindet. Die Lyra verbindet. Ein tröstlicher europäischer Gedanke von Freundschaft und Verständigung. Keine Ideologie. Sondern Fakten. Die Kunst des Gesangs ist viel größer und weitreichender als gedacht. Die Lyra wurde letztes Jahr 100. Also brauchte es 400-mal eine Lyra, um die Kette des Gesangs von den Sängern des Hohelfels bis zu uns weiterzubauen. So lange gibt es diese Kunstform Gesang wohl schon – 40.000 Jahre – und wir von der Lyra und den Söhnen sind ein Teil davon. 

Wir reichen die Kette in die Zukunft weiter. Die Sänger von damals haben den Gesang in Zeiten tiefster Not entwickelt, um Mensch und Kamerad zu bleiben. In der Not erfinderisch. Was für eine zutiefst glückliche Fügung. Hoffnung auch für trübe tage unserer Zeit. Wir sind die Nachfahren dieser Menschen, also steckt auch in uns das Feuer ihrer Entwicklung, ihres Geistes, ihrer Fähigkeiten. Wir sind die Hüter des gesanglichen Feuers in Vergangenheit und Gegenwart, nicht der Asche der Eingeschränktheit. 

Ja, Freunde, wir sind von Schriese. Von Schriese, um das zu vertreten, was wir kennen und das kennenzulernen, was wir noch nicht kennen. Ich kann nur jeden auffordern und einladen, da mitzumachen.

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