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We shall walk…

person holding a rosary and a bible

through the valley of the shadow of death

Die Lyra hat bei ihrem Totengedenken neben „My Lord what a monring“ ein weiteres Spiritual gesungen, nämlich: „We shall walk through the valley of the shadow of death, we shall walk through the valley in peace! And if Jesus himself will be our leader,we shall walk through the valley in peace.“

Variationen dieses Liedes stehen tief in der afroamerikanischen Tradition. Die vielleicht früheste gedruckte Version erscheint in der Nachkriegssammlung „Slave Songs of the United States“ 1867. Die Lieder wurden von früheren Sklaven aus Südstaaten erdacht und gesungen, die als Soldaten der Union unter dem Kommando von Oberst Thomas Wentworth Higginson standen, einem Unitarier-Abolitionisten aus Massachusetts. Er befehligte das schwarze Regiment „First South Carolina Volunteers“, das hauptsächlich aus Männern bestand, die auf den Marsch-Inseln vor der Küste von South Carolina lebten, einem Gebiet, das bereits 1861 von der Union besetzt wurde. Higginson notierte fleißig die von seinen neuen Soldaten gesungenen Lieder. Die Aufnahme in die o.g. Sammlung der Sklavenlieder deutete in der Regel darauf hin, dass ein Lied im unter den versklavten Menschen der Südstaaten eine bedeutende Präsenz hatte. Einige der Lieder in Slave Songs werden direkt den schwarzen Soldaten unter Higginsons Kommando zugeschrieben.

Viele Lieder, die sie sangen, waren Kontrafakten (neue oder an bestehende Melodien angepasste Wörter), das deuten auch diese Variationen an, die zusätzlich zu dem o.g. Text gesungen wurden: „We will march through the valley in peace. Behold I give myself away and we will march“ oder „We will march through the valley in peace. This track I’ll see and I’ll pursue; we will march“ oder „We will march through the valley in peace. When I’m dead and buried in the cold, silent tomb, I don’t want you to grieve for me.“ Diese Variationen passen noch besser zu den soldatischen Singern. Weine nicht um mich, wenn ich in meinem kalten, stillen Grab liege.

Mit dem Unterton, ja, weine nicht, weil ich meine Pflicht getan und als Mann für die Freiheit gekämpft habe. Es muss auf jeden Fall ein sehr populärer Song gewesen sein, wird er doch von der Heilsarmee in ihren Gesangsbüchern aufgenommen, und zwar mit der Billigung ihres Gründers William Booth, der sich selbst (ungerechtfertigt) „General“ titulierte. Aber auch verschiedene Jazz- und Bluessängerinnen wie Huddie Ledbetter sorgten dafür, dass dieses Lied bis heute nicht in Vergessenheit geriet. Es hat zweifellos viele Menschen getröstet, die in dieser Zeit gelitten haben, so wie es auch die Sklaven in den Südstaaten im 19. Jahrhundert getröstet hat.

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