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Am kühlenden Morgen, wenn alles noch ruht… 2

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Das Lied „Morgenrot“ ist eine Komposition von Karl Robert Pracht (K.R.). Dieser wurde zwar 1878 im heute französischen Mulhouse geboren, im damaligen deutschen Reichsland Elsass-Lothringen, das nach dem Ende des deutsch-französischen Kriegs zu Deutschland kam.

Pracht war aber kein Elsässer. Sein Vater, der Kapellmeister Robert Ottmar (R.O.) Pracht wurde 1844 in Markdorf bei Merseburg am Bodensee geboren. Seine 1855 geborene Mutter Anna Lorber stammte sozusagen aus der Nachbarschaft, aus Kappel am Rhein. Die Lorbers waren eine „Gastwirtdynastie“ in Kappel. Die Prachts stammten aus Ebnat aus der Schweiz. Der Großvater des Kompositeurs kam daher.

Was der Kapellmeister R.O. Pracht ab 1871 in Mühlhausen/Mulhouse tat, können wir nicht mehr recherchieren. Wahrscheinlich kam er als Reichsdeutscher ins Elsass, um an den örtlichen Schulen Musik zu unterrichten. 1903 ging er wieder nach Kappel zurück und eröffnete eine Gaststätte, ganz in der Tradition seiner Schwiegerfamilie, bis zu seinem Tod 1914. Sein Sohn, der Kompositeur Pracht ging vor 1900 wieder zurück nach Meersburg ans Lehrerseminar und studierte von 1900 bis 1904 an der Universität in Mannheim Musik.

K.R. Pracht war nach seinem Studium Lehrtätiger an Lehrerbildungsanstalten und von 1925 bis zu seinem Tod 1945 Gymnasiallehrer für Musik in Karlsruhe. Er war verheiratet und leitete diverse Gesangvereine, u. a. den Männergesangverein „Badenia“ in Karlsruhe, den Liederkranz in Bruchsal, den Männerchor Frohsinn in Kirrlach und den Männergesangverein Eintracht in Bad Langenbrücken. K.R. Pracht war ein fleißiger Komponist, er schuf mehr als 200 Chorlieder. Seine beliebtesten Chorwerke, „Das Morgenrot“ und „Weinland“, werden noch heute vor allem in den deutschsprachigen Ländern, in den Niederlanden, in Skandinavien sowie in Kanada, Australien und Südafrika aufgeführt. Er starb 1961 in Karlsruhe. Es gibt sonst nichts weiter Bemerkenswertes zu berichten. Er lebte in und durch seine Musik. Und er lebt in ihr weiter und mahnt uns selbst zur Tat, nämlich das Volkslied nicht zu vergessen. Und die tiefe Bedeutung dahinter zu erkennen.

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