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Jahresrückblick 2025

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, liebe und geschätzte Sänger, Mitglieder, Freudinnen und Freunde des MGV Lyra 1923 Schriesheim, im Namen des gesamten erweiterten Vorstandes begrüße ich Sie nochmals herzlich zu unserer Adventsfeier 2025 und freue mich, dass Sie so zahlreich unsere Einladung angenommen haben.

Gleich zu Beginn möchte ich mich bei allen bedanken, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben, die beim Auf- und Abbau helfen, beim Schmücken der Tische, in der Küche, beim Ausschank und beim Bedienen, beim Stellen von Deko und Technik, beim Einkauf von Essen und Trinken, beim Kuchenbacken und allen Sängerinnen und Sängern, die hier auftreten.

Diese Adventszeit verbringen wir gerne im Kreis unserer Familie und unserer Freunde, mit Menschen also, die uns etwas bedeuten. Auch unsere Gäste und Freunde aus Politik, Presse und Kirche möchten wir zu dieser Feier begrüßen.

Das Jahr 2025 war von einigen Höhepunkten geprägt, angeführt vom 2. Knöchelessen in unserem Vereinsheim im Mai. Viele von Ihnen waren selbst da und haben nicht nur das schöne Wetter und das gute Essen genossen – herzlichen Dank hierfür auch an Elke und Georg Frank nicht nur zur Vorbereitung der Knöchel. Sie haben auch festgestellt, dass das Knöchelessen im Vergleich zum vorherigen Jahr noch mehr Menschen angezogen hat. Die Lyra konnte auch durch das Fest und die sich ergebenden Gespräche zwei neue Sänger gewinnen und hat jetzt 40 aktive Sänger in ihren Reihen. Wir sollten weiter ernsthaft darüber nachdenken, unser Knöchelessen weiter auszubauen, auch weitere Chöre einzuladen, damit unser Termin im Mai bzw. Juni zu einer festen Größe im Jahreskalender wird, den sich alle merken und wo alle wissen, dass es neben gutem bürgerlichem Essen, gelöster und froher Stimmung und viel Musik auch die Möglichkeit zu Gesprächen und Kooperationen gibt. Und wir alle wissen, dass wir Kooperationen zur Erholung und zum weiteren Aufschwung des Chorgesangs dringend nötig haben. Dazu später mehr.

Der zweite Höhepunkt des Jahres war unser Jubiläum im Juli. 25 Jahre Frank Ewald bei der Lyra und 100 + 2 Jahre Lyra. Jawohl, es gilt die Feste zu feiern, wenn sie fallen. Wir hatten ein tolles Konzert in der Katholischen Kirche Schriesheim. 38 Sänger der Lyra, 15 Sänger der Söhne Schriesheims plus 2 Gastsänger aus der Chorgemeinschaft Frank Ewald haben 250 begeisterten Zuhörern in 2 Stunden gezeigt, dass Lyra und Söhne sehr gute Leistungen abrufen können. Der Gast-Solist wurde durch unsere eigenen Solisten Peter Schmidt, Wolfgang Rein und Ralf Rieger sekundiert.

Auch unser Chorleiter Frank Ewald fand höchst anerkennende Worte für die Leistungen eines jeden Sängers. Gemeinschaftsleistungen, ergänzt durch individuelle Stärken und individuelle Klasse. Auch dazu später mehr.

Die Vorbereitung auf unser eigenes Konzert hat uns ein halbes Jahr intensiver Arbeit gekostet. Wir wurden da wirklich an unsere Grenzen und auch ein wenig darüber hinausgeführt. In der Tat haben wir auch die Geduld und das Können unseres Chorleiters, uns zu motivieren, herausgefordert. Aber Frank wäre eben nicht Frank, wenn ihm das nicht gelungen wäre. Hut ab!

Der dritte Höhepunkt des Jahres war unsere Unterstützung der Jubiläen unserer Bruderchöre aus der Chorgemeinschaft Frank Ewald, Eintracht Fahrenbach und Frohsinn Lörzenbach, zwei Teilorte von Fürth im Odenwald. Das Konzert fand vor einer Woche statt. Insgesamt 60 Sänger, dv. 28 von der Lyra, haben neben der einheimischen Sopranistin Marie Rettig – ein Name, den man sich merken muss – mehr als 500 enthusiastische Zuhörer in der Katholischen Pfarrkirche in Fürth 2 Stunden lang unterhalten. Es gab Standing Ovations. Ich glaube, den Leuten hätte es nichts ausgemacht, wenn wir noch eine weitere Stunde gesungen hätten. Frank ging bei der Vorbereitung sehr geschickt vor. Er hatte uns erzählt, dass die kurze Zeit der Vorbereitung ab September überhaupt kein Problem sei, da wir die meisten Titel schon von unserem Konzert im Juli kennen würden. Holzauge sei wachsam. Von wegen. Gefühlt jede Woche kam dennoch was Neues. Zudem hatten wir 6 Wochen lang Doppelsingstunden. Mittwochs trafen wir uns in Fürth, und donnerstags kamen alle nach Schriesheim. Und da waren wir dann wirklich wieder gefordert, uns schneller als gewohnt auf neue Chorliteratur einzulassen. Auf der anderen Seite zeigt uns das alles auch, dass wir imstande sind, schnell neues Wissen und Können aufzubauen, dass unsere Sänger mit anpacken, unser Chorleiter uns ordentlich vorzubereiten vermag. Bei unserem eigenen Konzert waren wir zu 40. Bei diesem Konzert jetzt 60, also 50% mehr. Das bringt schon ein noch größeres, kräftigeres und gewaltigeres Stimmvolumen auf die Bühne und macht Musik zu einem noch schöneren Erlebnis, eben auch für die Sänger. Und es ist natürlich auch ein Erfolg für den musikalischen Direktor dieses Flohzirkus, 60 Flöhe zum Singen zu bringen.

Dass die Lyraner von ihrem Erfolg richtig beseelt nach Hause fuhren, konnten ja alle erleben, die bei der After-Show-Feier und der Busfahrt nach Hause dabei waren. Der – zu dieser Stunde schon nicht mehr ganz so reine – Gesang war nur durch die Ankunft in Schriese zu stoppen. Zwinker.

Mit diesem Konzert ging es aber nicht nur darum, unseren Sängern ein tolles Erlebnis zu verschaffen und eine Bestätigung, was sie zu leisten vermögen, sondern auch – wie schon erwähnt – um Kooperation.

Nur durch Auftritte kann der organisierte Chorgesang überleben. Wenn Brudervereine untergehen, schadet das auch der Lyra. Wer seine Infrastruktur verrotten lässt, muss sich nicht wundern, wenn er selbst im Schlagloch auf die Nase fällt. Und jeder aufgebende Verein hinterlässt ein solches Loch. Die Chorgemeinschaft Frank Ewald, der Vorsitzende Klaus Emig aus Fahrenbach-Lörzenbach hat es erwähnt, war ja schon auch früher gemeinsam unterwegs. In Sevilla. In NY und Kanada. Es gilt nicht nur, in der Historie zu schwelgen, es gilt, die Gegenwart zu bestehen und die Grundlagen für die Zukunft zu legen. Das muss jeder Chor zwar auch für sich allein tun, aber ganz alleine geht’s eben nicht, sondern nur gemeinsam. Ich denke, dass das Konzert wichtig war, damit wir wieder zusammenwachsen aber auch zusammen wachsen. Uns nicht nur als Sänger wieder kennen lernen und lernen, aufeinander zu hören, sondern auch „zsamme dumm Zeug babbeln“ wie es in Schriese so schön heißt. Das schweißt zusammen. Lasst uns da auch in der Zukunft wirklich dranbleiben.

Ein weiterer Punkt betritt, wie schon erwähnt, die individuelle Klasse unserer Sänger. Es ist Ihnen vielleicht aufgefallen, seit ein paar Jahren treten noch mehr Solo-Sänger hervor oder bringen Instrumentalmusik mit hinein. Angefangen haben Timo Fersching und Martin Diehl, dann kamen nach und nach Alexander Biesinger, Peter Schmidt, Wolfgang Rein und Ralf Rieger dazu. Instrumental bildete sich die Lyra-Combo um Alex Biesinger, Gerald Liebeton, Moritz Huber, Timo Fersching und Peter Günther. Ralf Rieger spielt zudem Trompete, Wolfgang Rein Klavier, Walter Schlippe Gitarre. Und plötzlich kann die Lyra bei ihrer Adventsfeier das Programm selbst durchgängig gestalten. Unsere beiden Solisten sind Teil der Lyra-Familie.

Das ist eine sehr erstaunliche Entwicklung, auf die wir weiter setzen müssen. In der Tat glänzen die Chöre der Lyra, also Lyra und Söhne und auch die Combo durch Gemeinschaftsleistungen. Solo-Könner müssen ihr Bestes geben, aber zugleich einen Gemeinschaftsklang hervorrufen, also sich damit auch wieder zügeln.

Ein Solo-Auftritt ist daher eine klare Möglichkeit zu zeigen, was in einem selbst alles steckt. Ohne Limit. Mal zeigen, was Sache ist. Mal die eigenen Grenzen austesten oder gar verschieben. Mut zeigen, denn so ein Solo-Auftritt fordert einen auch psychisch. 

Das mag für einen Vorsitzenden ein doch weiter Spagat sein, Gemeinschaft und Individualität unter einen Hut zu bringen, aber ich glaube, dass auch das eine Zukunftsstrategie sein muss. Nicht nur, um eigene Sänger zu halten, sondern auch um neue Sänger zu gewinnen. Sowohl die, die immer von sich behaupten, sie könnten nicht singen, aber auch die, die vielleicht schon weiter sind oder sogar auch noch Instrumente spielen. Also für alle, für die so oder so eine Herausforderung gerade richtig kommt.

Und wenn jemand auch etwas beitragen will, musikalisch oder nicht-musikalisch, meldet euch bei mir, brummelt nicht in den Bart: Ich könnt ja auch, aber mich fragt ja keiner, mich will ja keiner.

Denn es wird niemand abgewiesen, der etwas machen will.

Wir haben daher Anlass, als Lyra positiv in die Zukunft zu blicken – wenn wir dranbleiben. Und beim Dranblieben sind alle von uns gefordert. In diesem Sinne wünsche ich allen Anwesenden eine schöne Adventszeit und eine positive Entwicklung für die Zukunft, viel Gesundheit und auch mal die Zeit und die Ruhe, zu sich selbst zu kommen. Ein schönes Weihnachtfest und einen guten Start ins neue Jahr wünsche ich Euch und Ihnen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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