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Klänge der Freude

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Land of Hope and Glory

Die Melodie von „Land of Hope and Glory“ ist die Basis für das Lied „Klänge der Freude“, das die Lyra singt. Die Melodie ist ein Marsch, der zur Krönung des britischen Königs Edward VII. 1902 von ihm extra erbeten wurde. 

Dieses Lied wurde mit dem oben genannten Titel unterlegt und ist in Großbritannien und in vielen anderen Commenwealth-Staaten vielfach populärer als die britische Nationalhymne „God save the Queen/King“. Die Melodie von „Land of Hope of Glory“ ist getragen, wird hymnisch gesungen, oftmals von sehr großen Chören mit mehreren hundert Teilnehmer/-innen, unterlegt durch Orchesterbegleitung. Das Legato des Gesangs und die rhythmische Betonung ergeben diese feierliche, hymnische Bedeutung, die durch wenige Änderungen geradezu persifliert werden kann. Weniger Betonung, mehr Geschrei, weniger Instrumente und aus der britischen Hymne, die die Macht und die Stärke des britischen Empire betonen soll, wird ein simples Liedl, das zum Einmarsch der Clowns in den Zirkus gerade mal gut genug ist. Das ist übrigens bei allen Märschen so, auch der preußische Defiliermarsch kann so ins geradezu Lächerliche gezogen werden. 

„Land of Hope and Glory“ stammt von Edward Elgar (1857–1934), einem englischen Komponisten, der vor seinen imperialen Kompositionen als „unenglisch“ galt, als der bedeutendste Komponist in England seit Friedrich Händel, aber eben als musikalischer „Ausländer“. Als Symphoniker verband er eine eigene kosmopolitische Attitüde mit englischer Melodieverwurzelung und unterscheidet sich nicht zuletzt durch seine Instrumentierungskunst von seinen Zeitgenossen. Elgar entwarf drei Kammermusikwerke, z.B. das elegische Cellokonzert und das 1910 fertiggestellte Konzert für Violine und Orchester, das er in die Tradition groß angelegter romantischer Konzerte der Deutschen Beethoven und Brahms stellte. Möglicherweise wollte sich Elgar durch seine „nationalen Kompositionen“ einem größeren britischen Publikum auf den britischen Hauptinseln, den regierenden Adelshäusern und im Empire weltweit neu aufstellen.  Mit gutem Erfolg, möchte man meinen: Elgar wurde als Knight Commander in den Royal Victorian Order (KCVO) aufgenommen (später noch zum Knight Grand Cross dieses Ordens ernannt), sowie als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Zudem wurde ihm der erbliche Adelstitel Baronet, of Broadheath in the County of Worcester, verliehen, der allerdings nach seinem Tod mangels männlicher Erben wieder verfiel. Der Text von „Land of Hope and Glory“ hat es in sich, man sieht da geradezu die britische Flotte die Ozeane beherrschen und die britischen Armeen quer durch Afrika und Indien marschieren.
Nächste Woche gehts weiter.

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